Guten Morgen Liebe Investoren*innen und Partner*innen 👋,
Oh Boy!
Die Angst im August war groß, dass die FED die Zinsen weiter anheben wird. Die Renditen der 30-jährigen US-Staatsanleihen erreichten ein Hoch bei 4,45%. Unternehmen, deren Gewinne stark von der Zukunft abhängen, verlieren deutlich (siehe Grafik Quelle Bloomberg). Es gibt aber immer mehr Indikatoren, die für eine Abkühlung der Wirtschaft sprechen. Der Flash PMI (Einkaufsmanagerindex) unter den Erwartungen, JOLTS (angebotene Stellen in den USA im Juli) unter den Erwartungen. Die Dynamik am US-Arbeitsmarkt lässt nach. Die Arbeitslosenrate in den USA steigt auf 3,8%, erwartet wurden 3,5%. Eine Abkühlung am Arbeitsmarkt und weniger Wachstum sind im ersten Schritt bullisch für die Aktienmärkte, denn eine Zinserhöhung im September rückt etwas weiter weg.
Bleibt die Frage, kann sich der Aktienmarkt von den Wachstumsbedenken abkoppeln. Entscheidend werden auch die Inflationsraten am 13. September sein. Wir fühlen uns mit unseren Unternehmen aus der zweiten Reihe in diesem Umfeld sehr wohl. Eine attraktive Bewertung plus dynamisches Wachstum, im Verhältnis zu Big-Tech, sollte auch bald wieder unsere Unternehmen in den Fokus des breiten Marktes rücken.
Im August verzeichnete der Fondspreis des ELM Global TICO ein Minus von 8,8%. Seit Anfang des Jahres weißt der Fonds ein Plus von 8,1% auf.
Die Visibilität bei GTT (+5%) ist zum Ende des Halbjahres gestiegen. Der Auftragsbestand ist auf 1,8 Mrd. EUR angewachsen, welcher bis Mitte 2026 abgearbeitet werden muss. Eine Netto Cash Position von 253,3 Mio. EUR wird für eine Zwischendividende genutzt. Wir erwarten einen FCF Yield von 7,5% in 2025.
Alphabet (+3,5%) verzeichnete das vierte Quartal in Folge (nur) ein Wachstum im einstelligen Bereich, da es mit einem Rückgang der Ausgaben für digitale Werbung zu kämpfen hat. Googles Werbeeinnahmen beliefen sich auf 58,14 Milliarden Dollar, gegenüber 56,29 Milliarden Dollar im Vorjahr. Der Umsatz in Googles Cloud-Einheit, die Infrastruktur und Produktivitäts-Apps umfasst, stieg um 28 Prozent. Auf dem mehrtägigen Google Cloud Next Event wurden zahlreiche neue Produkte und Features präsentiert kombiniert mit neuen Partnerschaften (u.a. mit Nividia). Nach den Gewinnmitnahmen im letzten Monat stabilisierte sich Spotify (+1,6%).
Zoominfo (-31,5%) meldete für das 2. Quartal einen Umsatz von 308,6 Mio. USD (und verfehlte damit die Konsensschätzungen von 310,94 Mio. USD), womit das Unternehmen zum ersten Mal als börsennotiertes Unternehmen eine Prognose verfehlte. Die operative Marge von 41 % entsprach 125,6 Mio. USD gegenüber der Prognose von 125 bis 127 Mio. USD. Unternehmen halten sich weiterhin zurück, Geld in die Kundenneugewinnung zu investieren. Mittelfristig ist Zoominfo mit den höchsten Margen im SaaS Sektor herausragend positioniert. ResMed (-29,6%) Hauptkonkurrent Philips kehrt nach mehr als einem Jahr Rückrufaktion wieder an den Markt für CPAP-Beatmungsgeräte zurück. Das sollte mittelfristig kein Problem für ResMed darstellen, da sie die zwei besten Geräte am Markt anbieten und der Reputationsschaden für Philips groß ist. Durch diesen technologischen Fortschritt kann die Marge auch in Zukunft beibehalten werden. Block (-27,5%) übertraf im 2. Quartal mit 5,53 Mrd. USD Umsatz die Erwartungen der Analysten. Die monatlichen aktiven CashApp Nutzer stiegen auf 54 Mio. bei stabiler Take Rate. Lediglich eine konsequentere Kostenreduzierung würden wir uns für die Zukunft wünschen. Mitbewerber berichten deutlich negativer, so konnte sich Block dem Sog nicht entziehen.
Jensen Huang führt ein Tagebuch. Wenn er auf dieses Jahr nochmal zurückblickt, wird er sehr glücklich sein. Die Zahlen lagen deutlich über den Erwartungen. Insbesondere das Segment rund um Datenzentren war in den Geschäftszahlen der am schnellsten wachsende Bereich. Nvidia meldete dort einen Umsatz von 10,3 Milliarden Dollar. Das waren 171 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Der Gewinn stieg von 656 Millionen Dollar vor einem Jahr auf knapp 6,2 Milliarden Dollar. Das entspricht einer Nettomarge von 46%. Intel hatte in den vergangenen 30 Jahren, in der auch NVIDIA am Markt ist, die höchste Marge bei 32% erreicht. Weltweit sind mehr als eine Billion Dollar in Rechenzentren investiert worden. Das ist nun der neue Markt für Jensen Huang. Der GH200 Chip wird nächstes Jahr hier besonders helfen. Die Nachfrage übertrifft gerade um 50% den aktuellen Chip-Bestand und zukünftige Produktionen. Da lässt sich der Preis bequem hochhalten. Wie sagte Jeff Bezos: „Your Margin is my Opportunity“. AMD und viele kleinere spezialisierte Chip-Anbieter werden in den Markt weiter vordringen.
Eines ist klar, die Chips sind sehr teuer in der Anwendung. Sobald ein Mitbewerber leistungsstärkere und stromsparendere Chips auf den Markt bringt, ändert sich das Spiel. Auch Amazon und Google arbeiten an angepassten KI-Chips für Eigenanwendungen. Einen Aktienrückkauf von 25 Mrd. USD halte ich aus Kapitalallokationsgesichtspunkten für fragwürdig. Wenn man das Unternehmen so weitsichtig führt, warum nicht eher? Ein Schnäppchen ist die Aktie nicht, auch wenn sich mit dem neuen Ausblick die Bewertung etwas relativiert.
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